Nach 18 Jahren gab Irmtraud Töppler ihr Amt als Efringen-Kirchener SPD-Ortsvorsitzende ab.

Efringen-Kirchen (mao). Nach 18 Jahren gab Irmtraud Töppler ihr Amt als Efringen-Kirchener SPD-Ortsvorsitzende ab. Nun steht Armin Schweizer, Regionalgeschäftsführer der SPD, an der Spitze des traditionsreichen Ortsvereins. Wir wollten von dem Welmlinger wissen, wie sich die Genossen in der Reblandgemeinde künftig aufstellen wollen. Welche Neuausrichtungen werden Sie denn vornehmen" Darüber zu philosophieren ist in Anbetracht der bevorstehenden Aufgaben wie Bundestagswahl in diesem und Kommunal- sowie Europawahlen im kommenden Jahr nicht der richtige Zeitpunkt. Die Kampagnen bringen die Chance mit sich, neue Mitstreiter zu gewinnen. Dafür müssen wir offener und attraktiver werden. Das ist aber bereits Thema in unseren Vorstandssitzungen. Sie arbeiten hauptberuflich beim SPD-Regionalzentrum Südbaden in Freiburg, betreuen die Kreisverbände Breisgau- Hochschwarzwald, Konstanz, Lörrach, Tuttlingen und Waldshut. Sind sie ein "Parteisoldat"" Nein, ich führe keine Befehle aus. Ich verstehe meinen Beruf des Regionalgeschäftsführers als Dienstleister des SPD-Landesverbands, zu dessen Aufgabe eben die Betreuung von fünf Kreisverbänden gehört. Das ist eine riesige Aufgabe, schaut man allein nur auf die Fläche, die halb Südbaden umfasst. Und da steht Organisation an. Politik machen andere. Wo steht die Orts-SPD derzeit" Am 27. März ist es zwei Jahre her, dass sich die Bürgerinnen und Bürger des Landes für eine grün-rote Regierung ausgesprochen haben. Seither haben wir uns den damit verbundenen neuen Politikstil auf die Fahne geschrieben: mehr Bürgerbeteiligung. Daran arbeiten wir, dazu dienen unsere Veranstaltungen. Und wo würden Sie die Sozialdemokraten in Efringen-Kirchen gerne in beispielsweise zehn Jahren sehen" Dass uns bis dahin auch in der Gemeinde der politische Wechsel gelungen ist und wir wieder mehr junge Menschen für die Sozialdemokratie gewinnen konnten. Bei den Kommunalwahlen fehlte der SPD in der Vergangenheit mitunter die Verwurzelung gerade in Egringen, Blansingen oder Huttingen. Gibt es Ideen, wie man die Sozialdemokratie hier auf eine breitere Basis stellen kann" Über unser Netzwerk versuchen wir, dort gezielt Menschen anzusprechen, die bereits aktiv sind und sich eventuell eine Kandidatur als Gemeinderätin oder Gemeinderat vorstellen können. Das ist eben dort schwierig, wo uns die eigenen Kontakte fehlen. Früher stellte die SPD sieben, dann fünf, heute nur noch drei Gemeinderäte. Und davon hat nur Irmtraud Töppler tatsächlich ein Parteibuch. Wo liegt ihre Zielmarke für die kommende Kommunalwahl 2014" Mit Willfried Bussohn, der nicht mehr zur Verfügung stand, und Rudi Schmidt haben wir 2009 zwei Plätze im Gemeinderat verloren. Die wollen wir zurückerobern. Bei der jüngsten Mitgliederversammlung wurde auch am Rande die unechte Teilortswahl angesprochen. Bringt diese denn tatsächlich Nachteile" Kommunalwahlen sind Persönlichkeitswahlen, und solange wir nicht die entsprechenden Personen auf unserer Liste haben, ist die unechte Teilortswahl für uns von Nachteil. Das heißt aber nicht, dass ich ein Gegner davon bin. Die Rede war auch von einer "familiären Massenbewegung", die als Demonstrationszug zu den Nacktbadern an die Isteiner Schwellen ziehen solle. Würde die Orts-SPD tatsächlich mit wehenden roten Fahnen solch einen Demonstrationszug anführen" Es geht nicht darum, gegen die Nacktbader am Rhein ins Feld zu ziehen. Hier geht es teils um sittenwidriges Verhalten, wenn Geschlechtsakte in aller Öffentlichkeit vollzogen werden. Da hört der Spaß auf. Mit "familiärer Massenbewegung" ist nicht das amerikanische Demokratieverständnis gemeint, sondern eher der Hinweis auf die Moral von der Geschicht".