Leserbrief zum Artikel „Polizist absichtlich umgefahren“ v. 09.02.2022 in der Oberbadischen

Veröffentlicht am 10.02.2022 in Gemeindenachrichten
 

Als ich den Fernsehbeitrag in der Landesschau aus Efringen-Kirchen über den Vorfall eines betrunkenen Autofahrers sah, der versuchte, sich einer Kontrolle zu entziehen, indem er einen Polizisten umfuhr, war ich entsetzt über diese Brutalität. Und meine Gedanken waren tatsächlich zuerst bei dem Polizisten, der nur seinen Job machte und dabei beinahe um sein Leben kam. Der zweite Gedanke dann, die Erinnerung an die Verkehrskontrolle in Kusel vor zehn Tagen, bei der zwei Polizisten erschossen wurden, nur weil zwei Menschen sich der Strafe betriebener Wilderei entziehen wollten. In Efringen-Kirchen eben der Strafe für betrunkenes Autofahren zu entkommen.

Als ich tags darauf den Presseartikel über den Tathergang noch einmal lesen konnte, war ich noch einmal fassungslos über das Gelesene und die Tat selbst. Auch, wie der Bürgermeister zitiert wird, er wolle sich zu dem Geschehen in seiner Gemeinde nicht äußern, mit der Begründung, „dass so lange die Ermittlungen laufen, bin ich der Letzte, der dazu etwas zu sagen hätte“.

Ich hätte mir hierzu von „meinem“ Bürgermeister mehr Empathie gewünscht und frage mich, ob sich der Bürgermeister bei der Polizei bedankt hat, die heute ein erhöhtes Risiko eingehen muss, um die Sicherheit in unserer Gesellschaft zu gewährleisten und dem angefahrenen Polizisten Genesungswünsche zukommen ließ? Zu lesen war davon nichts.

Dass in dem Artikel nur ein Jurist gesprochen hat und nicht das Gemeindeoberhaupt, hat mich doch sehr verwundert.

Armin Schweizer

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