Bürger schaffen gute Grundlage

Veröffentlicht am 13.04.2019 in Gemeindenachrichten
 

INZLINGEN. Mit mehr als 120 Bürgerinnen und Bürgern ist die erste Bürgerbeteiligung am Dienstag in der Erstelhalle eine rundum lohnenswerte Veranstaltung gewesen. Unter dem Thema "Unterwegs in Inzlingen" entwickelte Wolfgang Wahl Ideen für ein zukunftsfähiges Verkehrskonzept. Das Feedback für detaillierte Vorschläge lieferten die vielen Besucher mit Wünschen und Vorschlägen und einer disziplinierten Diskussionsrunde.

Die vielen Impulse, die Gemeinderat und Verwaltung für eine Verbesserung der Verkehrssituation im Dorf unternommen hatten, schilderte Bürgermeister Marco Muchenberger zu Beginn. Wie ein roter Faden zogen sich Anträge für Zebrastreifen und Bemühen um bessere Überwachung der Geschwindigkeit durch die vergangenen Jahre seit 1994. Zu geringe Passantenzahlen waren stets Ablehnungsgründe. Inzwischen gibt es neue Richtlinien, die eine leise Hoffnung wecken, dass künftig gesicherte Querungshilfen in Schloss- und Riehenstraße angelegt werden könnten.

Der mit der Entwicklung des Verkehrskonzeptes beauftragte Wolfgang Wahl von der Rapp Trans AG nannte als Ziel seiner Arbeit, Gefahren zu erkennen und präventiv Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit zu ergreifen – für Schulkinder, Fußgänger, Rad- und Autofahrer. Dazu gehöre eine Stärkung des Öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) und die Verringerung der Lärm- und Luftschadstoffbelastung. Die vielen unterschiedlichen Nutzungsansprüche zu bündeln und nach einer finanziell erträglichen Lösung zu suchen, sei wie ein Wunschkonzert. Alles werde nicht möglich sein, was erstrebenswert erscheine.

In Spitzenzeiten hohe Belastung für Anwohner


Zählungen hatten ergeben, dass in der Riehenstraße (K6331) innerhalb von 24 Stunden 3350 und in der Schlossstraße (K6332) 4950 Kraftfahrzeuge gezählt wurden. In beiden Straßen macht der Schwerverkehr höchstens 1,6 Prozent aus. Allerdings sind die Belastungen in Spitzenzeiten des beruflichen Durchgangsverkehrs für die Anwohner groß. Geschwindigkeitsmessungen der Stadt Lörrach ergaben – trotz der erzieherischen Wirkung von drei Smileys an den Ortseingängen –, dass im Durchschnitt zu schnell gefahren wird. Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 30 oder 40 km/h könnten helfen. Der politische Wille sei wichtig, aber für manche Änderung müsse man Geduld aufbringen, um "dicke Bretter zu bohren".

Ein kleines Beispiel für Erfolg der Beharrlichkeit nannte die Schulleiterin Ina Trenkwalder-Lipps: In die Buttenbergschule kamen wieder Polizeibeamte, um mit den Kindern aufmerksames Verhalten auf der Straße zu üben.

Mehrmals wurde in der Diskussion angeregt, sich an "die eigene Nase zu fassen", um das Verkehrsaufkommen zu mindern. "Laufender Schulbus" war ein Stichwort, eine Busverbindung bis zum Wasserschloss wurde als großer Wunsch formuliert. Muchenberger versicherte, man bleibe mit Riehen und dem Landkreis im Gespräch im Bemühen, ohne unzumutbare finanzielle Belastung der Gemeinde doch noch eine Lösung zu finden. Erwähnt wurde auch wieder ein "Mitfahrer-Bänkle" als Möglichkeit für mobileres Fortkommen von älteren Mitbürgern.

Schutzstreifen für Radfahrer könnten ein Sicherheitsgewinn sein, meint der Planer, doch auch hier gibt es verschiedene Interessen bezüglich der Anbindung an die Route nach Inzlingen. Parkverbote, eventuell öffentliche Stellplätze außerhalb der Straße, Beruhigung des fließenden Verkehrs durch Einbau von flachen Längsschwellen wurden als Ansatzpunkte genannt.

Andrea Lang, Sekretärin im Rathaus, hatte lange Wege in der Halle zurückzulegen, als sie jedem Diskussionsteilnehmer ein Mikrofon reichte. Zuvor waren alle aufgerufen, Schwerpunkte für eine Verbesserung zu markieren und schriftlich Wünsche zu formulieren. Viele taten das freudig und gezielt. Großflächige Vergrößerungen des Dorfes aus Vogelperspektive lagen aus, sieben Stellwände dienten als Ideen-Hintergrund.
 

Zweite Bürgerbeteiligung nach der Sommerpause


"Wir haben eine Punktlandung", freute sich Wahl nach zweieinhalb Stunden intensiven Austausches um 21.30 Uhr. Er dankte für die Vielzahl der Anregungen, die alle nach der Auswertung auch in einer Präsentation auf der Website der Gemeindeverwaltung ins Internet gestellt werden sollen. Inhaltlich werde man unterschiedliche Konzepte weiter entwickeln. Eine zweite Bürgerbeteiligung soll nach der Sommerpause stattfinden. Wenn es ein konkretes Konzept gibt, beginnt die Abstimmung mit den Fachbehörden und danach hat der Gemeinderat das Wort, um zu entscheiden, was verwirklicht werden kann.

 

Von Johanna Hoegg, Badische-Zeitung, Do, 04. April 2019, Inzlingen

 

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