Antrag auf Einrichtung einer Krebsberatungsstelle im Kreis Lörrach

Veröffentlicht am 04.07.2017 in Kreistagsfraktion
 

Sehr geehrte Frau Landrätin,

die SPD-Kreistagsfraktion beantragt die Einrichtung einer Krebsberatungsstelle im Kreis Lörrach.

Begründung:

Im Vordergrund einer effizienten Krebsberatung stehen die psychoonkologische wie auch die psychosoziale Betreuung von Krebspatienten in besonderen Fallsituationen. Die mögliche Angliederung einer solchen Krebsberatungsstelle, die Zusammenarbeit mit der Krebsberatungsstelle in Freiburg, Fragen der Finanzierung und der organisatorischen Durchführung sind zu klären. 

Die Bildung von Krebsberatungsstellen für besondere Fallkonstellationen dürfen in der aktuellen Gesundheitsdiskussion als „State of the art“ gesehen werden und sind in ihrer vielfältigen Wirkungsweise eine wirkungsvolle Unterstützung für die rein medizinische Betrachtung dieser Krankheit. Insofern hat die Beratungsstelle Freiburg als die nächstliegende für die Kreise Lörrach und Waldshut etwa 460 Klienten pro Jahr, wobei bei den auftretenden Beratungsfällen 5 bis 6 % aus den Kreisen Lörrach und Waldshut zusammenkommen. Nach Einschätzung der Deutschen Krebshilfe gibt es etwa 800 Neuerkrankungen in unserer Raumschaft per annum. Dabei ist davon auszugehen, dass das schwerwiegende Krankheitsbild auch in erheblichem Umfang Jahrgänge betrifft, die eine besondere Verantwortung im Leben, beispielsweise für Familie und Einkommensgewinnung, übernehmen. Insofern ist eine zusätzliche psychologische, wie auch soziale Betreuung als Aufgabe der Krisenintervention mehr als angezeigt. Das Erfordernis der Dezentralität zeigt sich u. a. dadurch, dass die Krebsberatungsstelle in Freiburg eine Außenstelle in Emmendingen gegründet hat. Für eine Einstiegsphase wäre bei einer Außenstelle beispielsweise eine 14-tägig wiederkehrende Sprechstunde über eine Tageshälfte denkbar, so dass der finanzielle Aufwand beherrschbar ist.

Die Deutsche Krebshilfe setzt sich für eine Regelfinanzierung ein und sieht aber eine Erfolgsmöglichkeit erst in den kommenden Jahren (wahrscheinlich 2019). In Einzelfällen ist nicht gewährleistet, dass die Krankenkassen die erforderliche Beratung übernehmen. Im Landkreis Lörrach gibt es eine Ärztin (Frau Dr. Sommer), die über eine entsprechende Fachausbildung als psychoonkologische Ärztin qualifiziert ist. Sie behandelt überwiegend aber nur Privatpatienten.

Bereits 2011 hat das Krebsforschungszentrum (CCCF) ein Angebot an die OSP (Kreiskliniken, St. Elisabethen-Krankenhaus, Onkologiepraxis Dreiländereck) unterbreitet, eine Krebsberatungsstelle einzurichten. Dies wurde von den Geschäftsführungen abgelehnt. 2015 gab es seitens des Landes offensichtlich ein Finanzierungsangebot zum Aufbau von Krebsberatungsstellen für eine Anschubfinanzierung. Dies wurde nach Bekunden der Krebsselbsthilfegruppe ebenfalls ausgeschlagen.

Im Zusammenhang mit einer Neubelebung der Qualität der Gesundheitsversorgung im Landkreis Lörrach halten wir den Ausbau der Krebsberatung für dringend angezeigt. Dabei sollten verschiedenste Wege und Organisationsformen untersucht werden. Beispielhaft wäre zunächst die Bildung einer Außenstelle mit dem Krebsberatungszentrum Freiburg denkbar. Auch sollte überlegt werden, ob nicht ein Förderverein Aussicht auf erfolgreiche Unterstützung der Beratungsstelle zumindest für eine Anfangsphase einnehmen kann. Schließlich wäre auch eine gute Unterbringungsmöglichkeit der Beratungsstelle zu diskutieren. Die Anbindung an die Kreiskliniken wäre hierbei eine diskutable Option.

Mit freundlichen Grüßen

Klaus Eberhardt

Fraktionsvorsitzender 

 

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